Wie kann ich sowohl meine Aufgaben als Klassenvorständin als auch die der Klassenlehrerin (Englisch) zu meiner Zufriedenheit und zur Zufriedenheit meiner Schüler erfüllen?

Aus IMST
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Im Mittelpunkt der folgenden Studie steht der 2. Jahrgang der HLW Wolfsberg, deren Klassenvorständin und Englischprofessorin ich bin. Im Schuljahr 2006/07 befanden sich 27 Schülerinnen und 1 Schüler in der Klasse. Es gab eine Gruppenteilung in den Sprachen Englisch und Italienisch, die auch für Informatik, Bildnerische Erziehung, Küche und Service, etc. Gültigkeit hatte. Das anfänglich gute Einnehmen mit mir und den anderen KlassenlehrerInnen verschlechterte sich im 2. Halbjahr. Ausschlaggebend dafür waren das Verhalten während des Unterrichts und ein massives Sinken der Leistungsbereitschaft.

Im 2. Jahrgang, in dem sich nun 25 Schülerinnen und 1 Schüler befinden, fiel zu Beginn des Schuljahres die Teilung in den Sprachen weg, da nur 25 SchülerInnen anwesend waren und erst die 26. teilt. Sie stieß erst nach Ende ihrer Sinnkrise, genau 14 Tag nach Schulbeginn, wieder zu uns. Für eine Teilung war es zu dem Zeitpunkt zu spät, da alle Werteinheiten vergeben waren. In der Folge hatten meine neue Italienischkollegin, die meine Klasse übernehmen musste, und ich mit ziemlichen disziplinären Problemen zu kämpfen. Gleichzeitig verschlechterte sich das Verhalten der pubertierenden SchülerInnen in allen Gegenständen und die Leistungsbereitschaft sank kontinuierlich weiter.

Mein Verhältnis zur Klasse blieb durch diese Ereignisse nicht ungetrübt. Da ich während meiner jahrelangen Arbeit in der Erwachsenenbildung nie mit disziplinären Problemen konfrontiert war, fiel mir der Umgang damit ziemlich schwer. Insgesamt war die Situation für mich sehr belastend und ich suchte nach Auswegen aus der Misere. Verhaltensvereinbarungen, ein Elternabend etc. verbesserten die Situation kurzfristig. Mit Hilfe eines Fragebogens versuchte ich dann expliziert herauszufinden, was die SchülerInnen über meine Arbeit als Klassenvorständin dachten und wie sie sie beurteilten.

Das Ergebnis der 1. Umfrage, die ich vor Weihnachten durchführte, war niederschmetternd, aber nicht unerwartet. Meine gesamte Arbeit als Klassenvorständin wurde von den SchülerInnen komplett negativ bewertet. Nun war es für mich an der Zeit, wieder einen Schritt auf die SchülerInnen zuzugehen. Ich nahm mir den gerechtfertigten Teil ihrer Kritik zu Herzen und versuchte gemeinsam mit ihnen die Situation zum Positiven zu ändern. Nach vielen Höhen und Tiefen ist uns das auch so einigermaßen gelungen - wie eine weitere Umfrage bestätigt und ich gehe wieder gerne in meine Klasse.


Autor/in: Andrea Hofer
Durchführende Institution/en: Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe, Wolfsberg (209419)
Fach/Fächer: Englisch
Schulstufe/n: 10. Schulstufe


Dateien: Langfassung, Leitbild, Arbeitsvereinbarung, Einladung zum Elternabend, Fragebogen: Feedback für ein Klassengespräch, Fragebogen: Fünfeinhalb Monate später, Vergleich der Ergebnisse beider Befragungen,