Schulübergreifend zur kompetenzorientierten Informatik-Matura an AHS: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 10. Juli 2019, 15:01 Uhr


Der Informatikunterricht in der AHS-Oberstufe steht vor Herausforderungen, die auch durch die sogenannte „kompetenzorientierte“ Reifeprüfung ab 2015 bedingt sind. Das betrifft vor allem Gymnasien, die Informatikunterricht über den Pflichtunterricht in der 5. Klasse hinausgehend entweder als Wahlpflichtfach oder im Rahmen schulautonomer Schwerpunktsetzungen anbieten. Sie müssen sich nicht nur mit den gesetzlichen Änderungen und Rahmenbedingungen bezüglich der Informatik-Matura auseinander setzen, sondern vor allem formal und inhaltlich.

Das Gymnasium Völkermarkt hat bereits eine lange Tradition im Bereich der informatischen Bildung und bietet Informatik in der Oberstufe im Rahmen der Schulautonomie als Pflichtfach an. Somit war es naheliegend, sich dem Thema Neue Reifeprüfung nicht nur theoretisch, sondern auch unterrichtspraktisch und -wirksam anzunähern.

Im ersten Teil dieses Berichts wird unter dem übergeordneten Thema kompetenzorientierte Reife-prüfung ein thematischer Schwerpunkt Physical Computing gesetzt. Damit wird einem weltweiten Trend im Informatikunterricht Rechnung getragen, der vermehrt Informationstechnik auch als Teil einer (neu zu definierenden) Allgemeinbildung begreift. Die Frage, wie und ob dieser Themenbereich zu einem künftigen Prüfungsfeld im Rahmen der mündlichen Matura werden kann, wird in diesem Bericht empirisch gestreift. Eine diesbezügliche Empfehlung kann nur vorläufig sein. Im Rahmen dieses Projekts gab es auch Kontakte zu anderen Schulen, im Speziellen zum BG/BRG Gleisdorf, das ebenfalls einen Schwerpunkt Informatik anbietet. Diese Schule ist in einer ähnlichen Situation, was die inhaltlichen Vorbereitungsarbeiten für die Informatik-Reifeprüfung anlangt. Mit diesem Projekt wurde zumindest versucht, im Bereich der Informatik den Weg von der einzelkämp-fenden Schule zu kollaborierenden Schulen zu beschreiten.

Darüber hinaus war es kein auf „rein informatische“ Kompetenzen beschränktes Projekt. Nicht zuletzt war es eine Intention dieses Projekts, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu eröffnen, aktiv an der Erstellung der Fragen mitzuwirken und ihnen so die kompetenzorientierte Matura im Fach Informatik schmackhafter zu machen. Natürlich war es eine große Herausforderung, angemessene Formulierungen für entsprechende Aufgabenstellungen zu finden. Die in diesem Bericht und vor allem im Anhang zur Diskussion bereitgestellten Beispiele dürfen als sichtbarer Erfolg dieses Projekts gewertet werden.

Die entscheidende Änderung beim Übergang zu einem kompetenzorientierten Unterricht liegt bekanntlich in der Perspektive, von der aus der Unterricht beurteilt wird. Im Zentrum stehen dabei nicht ausschließlich die Lerninhalte, sondern nicht zuletzt die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die von den Schülerinnen und Schülern im Lernprozess erworben werden. So sagt es die Theorie.

Die Bewältigung informatischer Aufgabenstellungen, wie sie im Rahmen dieses Projekts entwickelt und im Lichte der kompetenzorientierten Reifeprüfung öffentlich diskutiert werden sollen, soll sicher stellen, dass die Lernprozesse erfolgreich waren. Soviel zur Praxis als Stützung der Theorie - the proof of the pudding is in the eating …


Autor: Siegfried Truschner
Durchführende Institutionen: Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium (208016) Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium (617016)
Fach: Informatik
Schulstufen: 11. Schulstufe, 12. Schulstufe
Schulart: AHS
Dateien: Kurzfassung Langfassung Endbericht_truschner_anhang.pdf