Alternative Unterrichtsgestaltung und Notengebung in Politischer Bildung

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Praxiserfahrungen in einer Berufsschule

In keinem anderen Gegenstand treffen kognitive und affektive Lernziele so deutlich aufeinander, sind sie Diskussionsgrundlage für die Auswahl und Gewichtung des Lehrstoffes: Soll ein/e SchülerIn den Vertrauensgrundsatz der STVO aufsagen können oder Einsicht für eine rücksichtsvollen Grundhaltung als StraßenverkehrsteilnehmerIn bekommen, muss er/sie die Wahlkreise aufzählen können oder soll er/sie die Bedeutung des Wahlrechts als Grundrecht in einer Demokratie (im Sinne von: wählen gehen) wahrnehmen und begreifen, dass für dessen Erlangung in manchen anderen Ländern viele Menschen ihr Leben zu lassen bereit sind. Muss er/sie nach Behandlung des Kapitels "Umwelt" das Wort "Recycling" erklären können oder soll er/sie sich im Geschäft gegen die Aludose entscheiden?

Der zweite Teil einer so gestellten Frage scheint zweifellos sehr wichtig, allerdings konzentrieren sich viele LehrerInnen auf den ersten Teil, weil er nicht nur leichter vermittelbar, sondern vor allem problemlos behandelbar und besonders aktuell zu sein scheint.

Verhalten im Straßenverkehr, im Haushalt, als Konsument, als StaatsbürgerIn kann ich als LehrerIn nicht messen, entzieht sich meinem Beobachtungs- und Zuständigkeitsbereich. Taxative Aufzählungen dagegen kann ich problemlos zur Grundlage eines Tests heranziehen. Alle KollegInnen, die den oben beschriebenen Zwiespalt schon erlebt haben, sind herzlich eingeladen weiterzulesen.


Autor/in: Karl Maicher
Fach/Fächer: Politische Bildung


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