Korrigieren - Aufwand und Ertrag: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 5. Juli 2019, 09:18 Uhr
Ausgangspunkt meiner Arbeit war die unerträglich drückende Last des Korrigierens; Energie und Arbeitsaufwand schienen mir in keinem Verhältnis zum Nutzen zu stehen; mein Widerwille gegen das Lesen „schlechter Texte" (v.a. von Hausaufsätzen) machte meine Korrekturarbeit besonders quälend. Vergeblich wartete ich auf eine bedeutende Verbesserung der Schreibfähigkeit meiner Schüler/innen als Folge meiner Korrekturtätigkeit. Es ging mir darum, die Problematik des Korrigierens genauer zu betrachten und aufzuschlüsseln mit dem Ziel, den Energieeinsatz dafür zu vermindern, die Langeweile und Frustration zu bekämpfen, bessere Aufsätze lesen zu können.
Das wesentliche war, den monolithischen Problemblock in Angriff zu nehmen:
- Ich beobachtete und berechnete die für das Korrigieren aufgewendete Zeit, stellte mir die Frage nach meinen Gefühlen dabei ( - noch weitgehend unbeantwortet.) Als großes Hindernis erwies sich mein gebanntes Starren auf den Zeitaufwand, das mir andere Fragen verstellte. Es zeigte sich, dass die Berechnungen über meine Korrekturzeit einen viel weniger spektakulären Arbeitseinsatz auswiesen, als er mir gefühlsmäßig erschien. Nach Abschluss meiner Berechnungen fand ich es besonders schwierig, kontinuierlich Aufzeichnungen über die Weiterentwicklung meiner Arbeit zu machen. Die weiteren Fragestellungen und Themenschwerpunkte im Unterricht mit meiner zweiten Handelsschulklasse verliefen auf drei Ebenen:
- Klärung der Kriterien (fur mich und meine Schüler/innen), was ich an Schüler/innen-Aufsätzen schätze (mittels Fragebogen).
- Erst dann konnte ich mich den Haltungen und Gefühlen meiner Schüler/innen zuwenden: Thematisiening von Hausübungen in der Klasse (gesetzliche Grundlagen, Unterrichtsgespräch über Zeitaufwand der Schüler/innen, Frage nach Sinnhaftigkeit von Hausübungen mit Auswertung von Schüler/innen-Meinungen, Gefühle der Schüler/innen bei der Rückgabe der von mir korrigierten Hausübungen).
- Parallel dazu lief die Arbeit an der Fehlerverbesserung im Unterricht (Fehlersuche in Partnerarbeit, Zwei-Phasen-Hausübung bzw. -Schulübung).
Eine für mich neue Erkenntnis war die hohe Konzentrationsfähigkeit meiner Klasse beim Bearbeiten ihrer Texte im Unterricht, allerdings war diese immer noch weitgehend abhängig von meiner vorangegangenen Korrektur oder zumindest teilweisen Korrektur der Aufsätze. Die Verlagerung vom Hausaufsatz zum Schulaufsatz erscheint mir ein gangbarer Weg, meinen Schüler/innen größere Konzentration zu ermöglichen und die Überarbeitung ihrer Texte (in Partnerarbeit oder allein) zu erleichtern. Das Problem hat sich im Verlauf meiner "Forschungstätigkeit" verändert und an Facetten gewonnen. Die Regionalgruppe war beim Aufwerfen neuer Fragestellungen äußerst hilfreich.
Autor/in: Lotte Rieder
Durchführende Institution/en: Bundeshandelsakademie, Bundeshandelsschule, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule für Berufstätige
(International Business College Hetzendorf) (912458)
Fach/Fächer: Deutsch
Schulstufe/n: 10. Schulstufe
Dateien: Langfassung, Fragebogen zum Aufsatzunterricht, Auswertung Klassenumfrage und Gesichtspunkte, Hausübung - Beschreibung von Texten, Gesetzliche Grundlagen für Hausübungen, Hausübung - Hausaufgaben überflüssig?, Auswertung Hausübungen, Plakate, Fehlerquiz