Das waren die Siegerprojekte 2023

  • Glauben/ Meinung/ Wissen – Volksschule Hofstätten an der Raab, Steiermark

Im Projekt „Glauben/Meinung/Wissen“ geht es darum, Volksschüler:innen das Konzept von Wissenschaft und wissenschaftlichem Arbeiten näherzubringen, während sie gleichzeitig lernen, tolerant
gegenüber anderen Meinungen zu sein. Im Rahmen eines Würfelspiels erfahren Schüler:innen den Unterschied zwischen Glauben und gesichertem Wissen. Sie lernen, Fakten von Meinungen zu unterscheiden.

Der Ablauf der Unterrichtseinheit beinhaltet, dass Schüler:innen zunächst raten oder glauben, welche Farbe ein Würfel in einem Säckchen hat. Dann werden einige Schüler:innen zu „Würfelforschern“ ernannt. Sie prüfen den Inhalt einer Box mit Würfeln und äußern auf der Grundlage ihres Vorwissens ihre Meinungen.
Nachdem die Forscher:innen das Säckchen geöffnet haben und die Farbe des Würfels bestätigen, wird verdeutlicht, wie gesichertes Wissen durch Forschung entsteht. Die Schüler:innen lernen, dass nicht alle Menschen alles sehen können, aber Forscher:innen einander überprüfen und zu gesicherten Erkenntnissen gelangen.
Die Unterrichtseinheit endet mit einer Diskussion über Aussagen, die den Schüler:innen beibringen, Fakten von Meinungen zu unterscheiden und andere Meinungen zu respektieren. Die Idee wurde vom Lehrer entwickelt und in mehreren Klassen umgesetzt.
Die Innovation dieses Projekts besteht in der ungewöhnlichen Herangehensweise, die für Volksschulen neu ist. Sie steigert die Attraktivität des Unterrichts und hat eine nachhaltige Wirkung, da die Schüler:innen die Konzepte in ihren Gesprächen und ihrem Sprachgebrauch weiterhin verwenden.

Das Projekt berücksichtigt Gender Sensitivity und Gender Mainstreaming, indem es geschlechtergerechte Beispiele verwendet und den Respekt gegenüber anderen fördert. Es hat bereits großes Interesse geweckt und wird in der Region bekannt gemacht. Die Evaluation zeigt, dass die Schüler:innen ein besseres Verständnis für andere Meinungen entwickeln und die Eltern in die Diskussion einbeziehen, was zu einer Bewusstseinsschärfung führt.

  • Forscher:innenateliers & Forscher:innenfestVolksschule Schwarzau, Niederösterreich

Das Projekt „Forscher*innenateliers & Forscher*innenfest“, gestartet im April 2023, war eine innovative Initiative, bei der Lehrer:innen, Schülerinnen und Schüler aktiv beteiligt waren. In den Forscher:innenateliers konnten die Kinder aus verschiedenen Themen wie Optik, Akustik, Magnetismus, Strom, Elektrizität, Natur, Boden, Wasser und Luft wählen, um dann vier Wochen lang in gemischten Gruppen daran zu arbeiten. Dabei wurde experimentiert, gebastelt und über vergessene Forscherinnen geforscht.
Ein Höhepunkt des Projekts war das Forscher:innenfest, zu dem Eltern, Geschwister, Großeltern, Kindergartenkolleg:innen und Politiker:innen eingeladen wurden. Es gab Showexperimente, eine Schätzfrage und Experimentierstationen. Das Fest brachte Naturwissenschaften nach außen und stärkte den Zusammenhalt in der Gemeinschaft.
Das Besondere an diesem Projekt war, dass die Kinder die Möglichkeit hatten, ihren Interessen nachzugehen und sich in ihren Ateliers zu vertiefen. Dies steigerte die Attraktivität des Unterrichts und förderte die Motivation der Schülerinnen und Schüler.
Die Nachhaltigkeit des Projekts wurde durch das positive Feedback der Teilnehmer:innen und die Integration der Global Goals in die Ateliers gewährleistet. Es wurden wichtige Themen wie Umweltschutz und erneuerbare Energien behandelt.
Wir stellten in den letzten Jahren fest, dass sich immer mehr Mädchen für Technik und Naturwissenschaften interessieren. Wir haben vergessene Forscherinnen ins Rampenlicht gerückt, um dies weiter zu fördern. Während berühmte männliche Forscher bekannt sind, werden bahnbrechende Erfindungen von Forscherinnen oft übersehen. Deshalb haben wir mit dem Buch „Furchtlose Frauen, die nach den Sternen greifen“ gearbeitet, um in Vergessenheit geratene Forscherinnen vor den Vorhang zu holen. Die innovative Projektidee wurde durch die breite Einbindung der Gemeinschaft, die Veröffentlichung auf der Schulhomepage sowie Artikel in lokalen Zeitungen bekannt gemacht.
Die abschließende Evaluation zeigte, dass das Projekt bei den Kindern und Lehrerinnen gleichermaßen positiv ankam. Die Freude und das Engagement aller Beteiligten waren deutlich spürbar, und das Projekt war ein großer Erfolg.

Die Patenschaft für das Projekt übernimmt die MINTality‐Stiftung.

  • Klimaschutz to go – Gymnasium und Oberstufenrealgymnasium der Ursulinen, Graz

Im Projekt „Klimaschutz to go“ wurde für Schülerinnen und Schüler der fünften bis achten Schulstufe ein Theaterstück zum Thema Klimawandel entwickelt, das zudem integrierte Chemie‐Experimente für das Publikum beinhaltete. Das Bühnenbild entstand aus einem Plakatwettbewerb im Rahmen des Chemieunterrichts der achten Klasse. Das Theaterstück thematisierte Umweltprobleme und bot Lösungsansätze. Es wurde durch „Clapping4Climate“ und einen Gong musikalisch begleitet.

Die Schülerinnen und Schüler der achten Schulstufe übernahmen verschiedene Rollen wie Schauspielerinnen, Experimentatoren und Musikerinnen. Das Publikum bestand aus etwa 20 Lehrer:innen und 260 Schüler: innen der fünften bis achten Schulstufe.

Die Innovation des Projekts zeigt sich in mehreren Aspekten:

  • Verknüpfung von Naturwissenschaften und Theater
  • Aktive Einbindung der Schülerinnen und Schüler in die Entwicklung der Experimente
  • Fächerübergreifender Unterricht in Chemie, Deutsch und Musik
  • Gestaltung des Bühnenbilds durch die Schülerinnen und Schüler
  • Förderung der Kreativität durch einen Plakatwettbewerb
  • Steigerung der Attraktivität des Unterrichts und des Interesses am Klimawandel durch das Projekt

Die langfristige Perspektive des Projekts besteht darin, den Text des Theaterstücks als Hörspiel im Unterricht zu nutzen. Es soll als Diskussionsgrundlage im Deutschunterricht und für das Thema Klimawandel und die durchgeführten Experimente im Chemieunterricht dienen. Das Projekt fördert die Nachhaltigkeit und das Interesse am Klimawandel in der achten Schulstufe.
Es wurde darauf geachtet, Gender‐Sensibilität und Gleichstellung zu berücksichtigen, indem alle Aktivitäten für Mädchen und Jungen gleichermaßen zugänglich waren. Die Rollen im Theaterstück wurden geschlechtsneutral vergeben, und die Schülerinnen und Schüler unterstützten sich gegenseitig.
Das Projekt verbreitet seine innovative Idee, indem es den Theaterstücktext anderen Schulen zur Verfügung stellt und weitere Aufführungen plant. Evaluationen zeigten, dass das Projekt das Interesse am Klimawandel steigerte und den Schülerinnen und Schülern Freude bereitete.

Die Patenschaft für dieses Projekt übernimmt Infineon Technologies Austria AG.

  • Skigebiet der Zukunft – Wie macht man ein Skigebiet energieautark?Mittelschule Telfs Dr. Aloys Weissenbach, Tirol

Ein achtköpfiges First‐Lego‐League‐Team (FLL) aus der Mittelschule Telfs Weissenbach namens „Robodance“ entwickelte eine innovative Idee zur Energieautarkie eines Skigebiets. Während einer Wintersportwoche entstand die Idee, Mikrowindräder auf den Liftstützen zu montieren und alternative
Energiequellen wie Wasserkraft, Photovoltaik, Solarthermie und Wasserstoffspeicherung zu nutzen. Die Idee war umfassend und auf die Region konzentriert, wodurch die Schüler:innen verschiedene Aspekte der alternativen Energiegewinnung erforschten.
Das Team arbeitete selbstständig und intensiv an der Umsetzung. Sie führten Betriebsbesichtigungen bei verschiedenen Firmen durch, um Informationen über Windkraft, Wasserkraft und Kleinkraftwerke zu sammeln. Zur Veranschaulichung der Idee wurde ein großes Modell eines Skigebiets gebaut.
Das Projekt wurde bei verschiedenen Wettbewerben präsentiert und gewann schließlich den ersten Preis bei der zentraleuropäischen Meisterschaft. Dadurch qualifizierte sich das Team für die FLL Championships in Houston, wofür die Präsentation transkribiert, übersetzt und auf Englisch gehalten werden musste.
Außerdem wurden Sponsor:innen gesucht.

Es wurde auf Gender‐Sensibilität geachtet und die Mädchen im Team arbeiteten auf Augenhöhe mit den Buben. Während der Präsentationen wurde darauf geachtet, dass die Mädchen keine stereotypischen Rollen einnehmen. Die Klasse, Eltern, Schulleitung, Landesrätin und der Bürgermeister waren bei der Präsentation des Projekts anwesend. Zeitungen, Radio und soziale Medien berichteten darüber.
Durch die Arbeit am Projekt zeigten die Schüler:innen ein höheres Interesse an Naturwissenschaften und entwickelten mehr Selbstvertrauen, Teamgeist sowie Selbstständigkeit. Außerdem verbesserten sich ihre fächerübergreifende Zusammenarbeit und ihre organisatorischen Fähigkeiten.

Die Patenschaft dieses Projekts übernimmt die Wirtschaftskammer Österreich.

  • CSI CO2 – Polytechische Schule Brixlegg, Tirol

Im Rahmen des Projekts der PTS Brixlegg, das sich mit der Klimaproblematik auseinandersetzt, haben 19 Schülerinnen und Schüler der B‐Klasse gemeinsam mit zwei Lehrpersonen innovative Ansätze entwickelt, um den ökologischen Fußabdruck ihres alltäglichen Lebensstils zu reduzieren. Mithilfe eines CO2‐Rechners ermittelten sie, dass ihr gegenwärtiger Lebensstil den Bedarf von vier Planeten übertrifft. Um aktiv etwas dagegen zu unternehmen, führten sie Erhebungen und Analysen zu den Themen Handys, Mobilität, Stromverbrauch und Lebensmittelverschwendung durch. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten Verbesserungsvorschläge und dokumentierten alles auf einer Website.
Dieses Projekt zeichnet sich durch seine direkte Auseinandersetzung mit dem Alltagsleben aus. Schülerinnen und Schüler führten Befragungen, Analysen und Auswertungen durch und waren aktiv an wichtigen Entscheidungen beteiligt. Dabei entwickelten sie Ideen, gestalteten Websites, Bilder, Modelle und Broschüren und setzten sich mit nachhaltigen Veränderungen auseinander.

Die Nachhaltigkeit des Projekts spiegelt sich in regelmäßigen Diskussionen und der Verbreitung der Ergebnisse wider. Die „Mitfahrbankerln“ in den Gemeinden sind dauerhafte Symbole des Projekts, und die Stromkalkulationen inspirieren zu Hause zu Diskussionen. Gender‐Sensitivität wurde durch die gleichberechtigte Beteiligung beider Geschlechter betont, während die Schülerinnen und Schüler ihre Schwerpunktbereiche nach Interesse auswählen konnten.
Die innovative Idee wurde im Rahmen des Forschungsprojekts „Der kleine Albert“ bekannt gemacht und erhielt viel Aufmerksamkeit durch Pressemitteilungen und Gemeindezeitungsartikel. Das Projekt wird in den Unterricht der Parallelklassen integriert. Die Evaluation zeigt, dass sowohl ein positives Miteinandergefühl als auch die Integration von Projekterkenntnissen in den Schulalltag erreicht wurden. Eltern berichten, dass ihre Kinder zu Hause aktiv über das Projekt und dessen Bedeutung sprechen.

Die Patenschaft dieses Projekts übernimmt die Industriellenvereinigung Österreich.

  • Aktiv für das Klima – Volksschule Mörbisch (Mörbisch, Burgenland)

Das Projekt „Aktiv für das Klima“ konzentriert sich auf die Energiekrise und den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, indem es nachhaltige Energiegewinnung und Klimawandelthemen in den Fokus rückt. Kinder der 3. und 4. Klasse setzen sich intensiv mit erneuerbarer Energie, CO2‐Emissionen und anderen Umweltthemen auseinander. Sie erforschen Solarenergie, Windenergie und Müllvermeidung, bauen Solarfahrzeuge und Windräder und erstellen kindgerechte Kurzfilme zu diesen Themen. Expert:innenvorträge und Exkursionen ergänzen das Projekt.
Insgesamt haben 28 Schüler:innen – unterstützt von Lehrerinnen, Energieunternehmen, der Gemeinde, dem Elternverein und Eltern – an dem Projekt teilgenommen. Das Projekt zielt darauf ab, das Umweltbewusstsein der Schüler:innen zu fördern und Inhalte aus den Fächern Sachunterricht, Mathematik und Deutsch miteinander zu verknüpfen. Die Schüler:innen haben praktische Erfahrungen gesammelt und lernen, wie sie aktiv zum Umweltschutz beitragen können.

Die Nachhaltigkeit des Projekts wird durch langfristige Planung, Schulentwicklungspläne, externe Unterstützung und kontinuierliche Evaluation gewährleistet. Gender‐Sensitivität und Chancengleichheit werden gefördert, und die Schule setzt auf vielfältige Perspektiven und Vorbilder.
Die innovative Idee wird durch Dokumentation, Präsentationen, Online‐Präsenz und Zusammenarbeit mit Unternehmen verbreitet. Das Projekt hat bereits Preise gewonnen und wurde in Zeitungen erwähnt.

Die Evaluation zeigt, dass das Projekt langfristige Auswirkungen auf das Verhalten der Schüler:innen und Lehrkräfte hat, die sich weiterhin für Umweltthemen interessieren und Projekte in den Lehrplan integrieren. Die Kurzfilme sind zeitlos und für verschiedene Altersgruppen leicht zugänglich.

Die Patenschaft des Projekts übernimmt der Fachverband der Elektro‐ und Elektronikindustrie.