Pionier für innovativen Physik- Unterricht: Erich Reichel erhält den Roman Ulrich Sexl-Preis

HS-Prof. i.R. Erich Reichel  (Pädagogische Hochschule Steiermark) wurde kürzlich für seinen außerordentlichen Einsatz für den Physikunterricht in Österreich mit dem Roman Ulrich Sexl-Preis der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft 2024 ausgezeichnet.

Vor rund 20 Jahren war Reichel Mitbegründer der Steuergruppe (für das Fach Physik) des IMST-Regionalnetzwerks Steiermark und ist seither Mitorganisator des jährlichen Netzwerktages. 2004 rief er die Fachgruppe Physik innerhalb des IMST-Netzwerks Steiermark ins Leben, die sich insbesondere der engen Zusammenarbeit zwischen Pflichtschulen und höheren Schulen widmet. Zudem hat er das regionale Fachdidaktikzentrum für Physik in Graz mitbegründet.

Reichels Engagement innerhalb des IMST-Projekts trug entscheidend dazu bei, die Arbeit und innovative Praxis von Lehrpersonen im MINT-Bereich sichtbar zu machen. Der Physikunterricht in Österreich hat sich über die letzten Jahrzehnte grundlegend gewandelt: von einem lehrpersonenzentrierten Ansatz hin zu einem kooperativen Unterricht, der Forschungsprozesse aktiv einbezieht.

Reichel hebt hervor: „Durch IMST und die Einführung eines Kompetenzmodells für den naturwissenschaftlichen Unterricht wurden die Lehrpersonen motiviert, ihre best-practise-Modelle wissenschaftlich im Sinne der Aktionsforschung zu hinterfragen und untereinander auszutauschen. Der naturwissenschaftliche Unterricht wurde dadurch vom Schulsystem als unverzichtbarer Teil der (Allgmein)bildung wahrgenommen.“

Die Verknüpfung von Naturwissenschaften und Technik bildete das Fundament für den MINT-Unterricht, dem sich Reichel mit großem Engagement widmet.

Im Namen der IMST-Leitung gratulieren wir Erich Reichel herzlich zum Roman Ulrich Sexl-Preis und danken ihm für seinen herausragenden Einsatz!

Das war die IMST-Tagung 2024

In einer zunehmend digital vernetzten Welt, die durch komplexe globale Herausforderungen und einen rasanten technologischen Wandel geprägt ist, wird vernetztes Denken und Lernen immer wichtiger. Die IMST Tagung 2024 mit dem Titel „Interdisziplinäre Bildung: Die Kunst des vernetzten Lernens“ griff dieses zentrale Anliegen moderner Pädagogik und Fachdidaktik auf. Insgesamt nahmen rund 250 Personen an der IMST Tagung 2024 teil. Diese fand an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz statt.

In ihren Keynotes beleuchteten die Bildungsexpertinnen Prof.in Dr.in Ruth Mateus-Berr (Universität für angewandte Kunst, Wien) und Prof.in Dr.in Kerstin Rabenstein (Georg-August-Universität Göttingen), wie fächerübergreifender Unterricht in den Schulalltag integriert werden kann und welche Herausforderungen damit verbunden sind. HS-Prof. Dr. Thomas Strasser (PH Wien) diskutierte die Chancen und Grenzen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im Unterricht. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde debattiert, ob fächerübergreifender Unterricht der traditionellen Fachtrennung überlegen ist oder nicht. Darüber hinaus fanden Workshops zu den Themen Künstliche Intelligenz, Bildung für nachhaltige Entwicklung und interdisziplinäre Präsentation von Inhalten statt.

Der Impulsvortrag war in diesem Jahr dem fächerübergreifenden Unterrichtsgegenstand MINT gewidmet. Dieser wurde im vergangenen Schuljahr an 57 österreichischen Mittelschulen als Schulversuch eingeführt. „Mit der Verankerung von fächerübergreifenden Themen in den Lehrplänen bekommen gesellschaftlich relevante, aktuelle Themen einen besonderen Stellenwert“, sagte HS-Prof. Dr. Bernhard Schmölzer.

Bundesminister Martin Polaschek (BMBWF) betonte die Bedeutung des interdisziplinären Ansatzes: „Gegenwärtige Herausforderungen sind nicht auf ein bestimmtes Fachgebiet beschränkt, sondern erfordern die Fähigkeit, verschiedene Konzepte miteinander zu verknüpfen. Fächerübergreifendes Lernen bereitet Schülerinnen und Schüler darauf vor, komplexe Situationen im alltäglichen Leben erfolgreich zu meistern.” Univ.-Prof. em. Dr. Konrad Krainer von der IMST-Leitung  bedankte sich beim Gastgeber: “Die PHDL setzt ein starkes Zeichen institutioneller Heimat – ein guter Tagungsort, wo man gerne wiederkommt.”

Impressionen von der IMST-Tagung 2024


Fotos: Mihael Djukic (PHDL) und Julia Braunecker (AAU)

Newsletter 15: Regionale Netzwerke

Newsletter 16

Newsletter 17: Gender

Newsletter 18: Evaluation

Newsletter 19:

Newsletter 20

Newsletter 21: “Prüfungskultur”

Newsletter 22: “Professionalitätsentwicklung”